28. April 1944 01:23 / Alp Gräppelen

© by Patrick Schlenker 2012


Lancaster Mk.I, LL.750, code SR°P, 101 Squadron

 

Pilot: W/O Bertram Noble 

Navigator: F/O John Burton

Wireless Oprtr: Sgt William Anderson 

Mid-upper Gunner: P/O Oscar Albrecht 

Rear Gunner: Sgt Maurice Smith 

Special Operator: Sgt. Francis Bathmaker

Flight Engineer: Sgt Ronald Bridges

Bomb Aimer: F/O Hubert Prowse

 

Lancaster 101 Sq.


Um 21:35 starteten von verschiedenen Airfields in England 322 Lancaster-Bomber, sowie ein Mosquito-Bomber auf, um die deutschen Panzer-Getriebe und Motorenwerke in Friedrichshafen zu bombardieren.

Der Angriff war ein grosses Wagnis, denn Friedrichshafen war nicht nur weit, sondern auch im Bereich der Deutschen Nachtjäger.

Der grosse Bomberverband erreichte das Ziel wie vorgegeben ohne grössere Zwischenfälle und begann mit dem Bombardement. Kaum hatten die ersten Bomber ihre Last abgeworfen, tauchten die deutschen Nachtjäger auf. Im hellen Mondlicht waren die schwerfälligen Lancaster-Bomber ein leichtes Ziel. 18 Maschinen wurden in der Folge abgeschossen.

Trotzdem wertete das Bomber Command den Angriff als Erfolg. Mehr als  1200  Tonnen Bomben wurden auf Fabriken und Stadt abgeworfen. Es war nach Aussagen deutscher Ingenieure nach dem Krieg, der verheerendste Angriff auf Panzerproduktionsanlagen während des ganzen Krieges.

67% der Stadt, resp. 656 Häuser werden beim Angriff zerstört und 421 schwer Beschädigt. 136 Menschen sterben und 375 werden verletzt.

Friedrichshafen am 28.4.1944

Friedrichshafen in der Nacht vom 27./28. April 1944 - Foto NZZ 1. Mai 1944

 

Die Lancaster LL.750, code SR°P der 101 Squadron war eine von zweien Bombern der 101 Squadron, welche bei diesem Angriff verloren gingen.

Kurz nach dem Bombenabwurf wurde der Bomber von einer ME110, welche von Gerhard Friedrich vom 1. Nachtjäger Geschwader 6 geflogen wurde, in ca. 6300 Meter Höhe unter Feuer genommen. Nachdem die Besatzung es geschafft hatte sich in den Schweizer Luftraum zu retten, wurden die Maschine von der Schweizer Flab beschossen. Ob der Flabbeschuss oder die Treffer von Friedrich zum Absturz geführt hatte, lässt sich nicht mehr zweifelsfrei klären.

Kurz vor dem Absturz begann der Lancaster-Bomber zu brennen und explodierte in der Folge. Die Überreste landeten schliesslich auf einem Weidehang, nördlich vom Gräppelersee. Von den 7 Besatzungsmitgliedern überlebten nur Sgt Ronald Bridges und  Bomb Aimer F/O Hubert Prowse. Letzterer wurde verletzt auf einer Tanne sitzend entdeckt. Bridges, ebenfalls verletzt in einem Alpstall. Beide wurden in der Schweiz interniert. Die restlichen Besatzungsmitglieder konnten nur noch tot in und ums das Frack geborgen werden.

 


Vevey (St. Martins) Cemetery

Pilot: W/O Bertram Noble  -  Navigator: F/O John Burton -  Wireless Oprtr: Sgt William Anderson 

 Batram NobleJohn BurtonWilliam Anderson

 

Mid-upper Gunner: P/O Oscar Albrecht  -  Rear Gunner: Sgt Maurice Smith Sp. Operator: Sgt. Francis Bathmaker

Oscar AlbrechtMaurice Smith     Bathmaker


- Gefallen

↔ - Im Rahmen eines Kriegsgefangenenaustausches  zurück nach England

∏ - In der Schweiz interniert

 

7. April 1944 00:12 / Uttwil (Bodensee)

© by Patrick Schlenker 2013


Mosquito Mk. VI, NS.875, code UP°R, 605 Squadron


Pilot: S/Ldr Michael Negus DFC 

Navigator: F/O Arthur Gapper 

Mosquito Bomber


Mosquito Jagd-Bomber - hier mit acht 27kg Raketen bestückt


Während eines Intruder-Einsatzes im Raum Zwischen Bodensee und Strassburg stürzte die Mosquito Mk. VI, NS.875, code UP°R der 605 Squadron 4 km vor Uttwil in den Bodensee. Als Intruder-Einsätze versteht man den Angriff auf lohnende Ziele wie Flugzeuge, Eisenbahnanlagen, Strassen u.a. in einem zugewiesenen Sektor. So wollte man die Deutschen Einheiten der Wehrmacht und Luftwaffe mit dauernder Einsatzbereitschaft zermürben. Dazu verwendete die 605 Squadron sogenannte R-Robert Mossies. Diese war anstatt der '303 Maschinengewehren in der Nase, mit vier 20mm Kanonen bestückt. Zudem war es möglich unter den Tragflächen 4 250lb Bomben oder 4 Zusatztanks für die Lang-Distanzeinsätze zu montieren.

Pilotiert wurde die "Mossie" von dem erfahrenen Squadron Leader und Distinguished Flying Cross Träger Michael Negus. Als Navigator fungierte der kanadische Flying Officer Arthur Jack Gapper. Michael Negus aus Dunmow, Essex, trat am 7. März 1940 der RAF bei. Am 17. Februar 1944 wurde er zum Squadron Leader befördert. Einen Tag vor seinem letzten Flug, am 5. April 1944, erhielt Michael Negus für schwierige aber erfolgreiche Nachteinsätze über dem Festland Europa, bei welcher ihm drei wahrscheinliche und zwei gesicherte Abschüsse Deutscher Flugzeuge zugeschrieben wurde, das Distinguished Flying Cross.

Der kanadische Flying Officer Arthur Jack Gapper beendete seine Ausbildung (6 Monate) am 19. Februar 1943. In den ersten 2 Monaten des Jahres 1944 flogen S/Ldr Michael Negus und  F/O Arthur Gapper zusammen 12 Einsätze. Im März flog  S/Ldr Michael Negus jedoch fünf Einsätze mit einem anderen Navigator. Laon / Frankreich, Gilde-Rijen / Holland, Schleissheim / Bayern. Dazu die beiden Einsätze für das Bomber Command bei Crailsheim und Ansbach im Rahmen der Operationen gegen Nürnberg.

Die Mosquito Mk. VI, NS.875, code UP°R startete, zusammen mit zwei weiteren Mosquitos, welche Einsätze über Frankreich flogen, am Abend des 6. April 1944 von Bradwell Bay bei Maldon in der englischen Grafschaft Essex, wo die 605 Squadron stationiert war. 

Da die beiden Besatzungsmitglieder beim Absturz ums Leben kamen, ist der Grund des Absturzes bis heute ungeklärt. Gesichert ist bis heute nur, dass der Himmel an jenem Abend Wolkenlos und die Sicht dank Vollmond sehr gut war. Der in der Nähe von Romanshorn stationierte Beobachtungsposten der Schweizer Armee konnte mehrere Flugzeuge in diese Nacht ausmachen, jedoch ohne diese zu Identifizieren. Die letze gesichtete Maschine flog in einer Höhe von etwa 3000 Meter wenige Minuten nach Mitternacht über Altnau hinweg. Sieben Minuten später verlies das besagte Flugzeug den Schweizer Luftraum mit Kurs Süd-Ost bei Arbon wieder. Ein paar Minuten später wurde durch den Beobachter ein Feuergefecht aus Richtung Friedrichshafen war genommen. Auf dem Flugplatz in der Nähe von Friedrichshafen war die 26. Flak Division mit ihren 88mm Flakgeschützen stationiert. Nach dem Gefecht wurde das Motorengeräusch eines Flugzeuges wieder lauter, bevor es plötzlich ganz verstummte. Ausser einer Tragfläche, einem Federbein mit Laufrad und drei Brennstofftanks, welche an der Wasseroberfläche schwammen, konnten keine weiteren Teile geborgen werden. Die Maschine liegt rund 200 Meter tief im Bodensee. 

Squadron Leader Michael Negus und Flying Officer Arthur Jack Gapper gelten bis heute als Verschollen.





- Gefallen

↔ - Im Rahmen eines Kriegsgefangenenaustausches  zurück nach England

∏ - In der Schweiz interniert

15. März 1944 23:30 / Golaten

© by Patrick Schlenker 2013 / 2024

Lancaster Mk.I, W.4355, code LS°A, XV Squadron

 

Pilot: F/Lt Walter Blott 

Flight Engineer: Sgt G. Mattock

Navigator: P/O Cedric Nabarro

Bomb Aimer: W/O John Millard(am 22.12.44 geflohen)

Wireless Oprtr: Sgt Gordon Gill 

Mid-upper Gunner: Sgt William Forster

Rear Gunner: Sgt Denis Murphy

 


 F/Lt Walter Blott's Lancaster, welcher zusammen mit weiteren 16 Lancaster der XV Squadron um 1915 in Mildenhall, zwischen Cambridge und Thetford in der Grafschaft Suffolk gestartet waren, benötiget etwas mehr als 2 Stunden, um zu den drei weissen Bodenmarkierungen in der Nähe von Vesoul, Département Haute-Saône zu gelangen, die von Pfadfindern gesetzt wurden, um den Wendepunkt nach Osten anzuzeigen. Bei der Besprechung um 1630 war den Navigatoren die Anweisung gegeben worden, nicht über die Punkte hinauszufliegen, um zwischen Strassburg und Basel den Rhein zu überqueren und nach Deutschland einzudringen und so nicht in die Schweiz einzufliegen. 

Die Crew der Lancaster Mk.I, W.4355 gehörte zu einem Bomberverband von 617 Lancaster-Bomber und 230 Halifax-Bomber, welche u.a. Stuttgart bombarderen sollten. 

Flugplan_1

Flugplan mit den Markierungspunkten der Operation gegen Stuttgart vom 15. März 1944 von Navigator Edward King der 15 Squadron - Quelle Int. Bomber Command Centre

Der Angriff auf ihre Lancaster erfolgte ohne Vorwarnung im Raum südöstlich von Belfort. Im letzten Moment sah der Ingenieur, der im Astrodome Wache hielt – Sgt G Mattock, ein 22-jähriger verheirateter ehemaliger Schweisser aus Winchester, einen anfliegenden Feind. Der Nachtjäger Bf 110 G-4 G9+BC war unbemerkt von hinten unten angeflogen und hatte das Feuer eröffnet. Pilotiert wurde die Bf110 von Hauptmann Eckart-Wilhelm von Bonin vom Stab II./NJG 1, welcher vom Flugplatz Saint-Dizier in Haute-Marne, Frankreich gestartet war. Von Bonin's Bf 110 war mit schräger Musik oder auch bekannt als schräge Nachtmusik ausgerütstet. Dabei wurden Maschinengewehre oder Maschinenkanonen schräg nach oben vorne in Nachtjäger eingebaut. Die "schräge Musik" zielte darauf ab, britische Nachtbomber abzuschiessen, die keine Waffen nach unten hatten. Von Bonin war kein unbekannter, er war in den "Wheels Down“-Vorfall mit der USAAF B-17 "Picklepuss" am 17. August beteiligt während der Operation "Double Strike". Hauptmann Eckart-Wilhelm von Bonin hatte in der selben ncht zuvor schon im Raum Saint-Dizier eine andere Lancaster abgeschossen. 

Das auf die Lancaster abgegebene Kanonenfeuer der Bf 110 durchlöcherte den Backbordflügel, zerstörte den linken inneren Merlin-Motor, machte die Gegensprechanlage und das Panel unbrauchbar. Glasscherben, Öl, Rauch und Benzin drangen ins Cockpit. F/Lt Walter Blott verspürte einen schweren Schlag am linken Ellenbogen; Ein Metallsplitter hatte ihn getroffen und den Arm verletzt. Gleichzeitig begann das Flugzeug unter starken Vibrationen zu zittern. Aufgrund der dichten Rauchentwicklung konnte F/Lt Walter Blott die ohnehin zerschlagenen Instrumententafel nicht mehr sehen.

Kurze Zeit später waren über der Gegend um Laupen, Kanton Bern, über längere Zeit die Motoren eines grossen viermotorigen Bombers zu vernehmen, welcher auf der Suche nach einem geeigneten Landeplatz in diesem Gebiet war. Da kein Landeplatz gefunden werden konnte, sprangen die Besatzungsmitglieder allesamt aus der beschädigten Lancaster ab. Der führerlose Bomber stürzte kurz Zeit später bei Golaten in eine Reihe von Obstbäumen, keine 50 Meter neben einem Bauernhaus.

Plan Golaten_1

1 - Der Führerlose Bomber streifte die Bäume zwischen der Aare und der Ortschaft Golaten. 2 - Absturzstelle der Lancaster Mk.I, W.4355. Die Trümmer flogen bis 50 Meter vor die Bauernhäuser und blieben zwischen Obstbäumen liegen. 

Lancaster Trümmer_3

Lancaster Trümmer_1Lancaster Trümmer_2

Am Morgen des 16. März 1944 - Trümmer der zerstörten Lancaster Mk.I, W.4355. Fotos koloriert von Patrick Schlenker 2024

Memorial Golaten_5

F/Lt Walter Blott nach der Landung am Waldrand, ausserhalb von Kallnach - nachgestellte Szene am Originalschauplatz

Gegen Mitternacht klopfte F/Lt Walter Blott an die Tür der Familie Mori-Hurni am Buttenrain in Kallnach und vergewisserte sich zuerst, dass er sich in der Schweiz befand. Er war mit seinem Fallschirm am Buttenweg gelandet.

Memorial Golaten_4

Buttenrain 10 in Kallnach - nachgestellte Szene am Originalschauplatz

Um F/Lt Walter Blott  medizinisch zu versorgen brachte Herr Mori in die Wirtschaft Häberli (Mitteldorf 16, 3283 Kallnach), vis-a-vis vom heutigem Restaurant Weisses Kreuz. Dort stelle man ihm für die Nacht auch ein Bett zur Verfügung. 

Memorial Golaten_14

Ehemalige Wirtschaft Häberli - Heute sind Wohnungen inder ehemaligen Wirtschaft untergebracht

Nach dem Frühstück am nächsten Morgen wurde er von der Schweizer Militärpolizei aufgesucht, die ihm mitteilte, dass sie später am Tag zurückkehren würden, nachdem sie die anderen Besatzungsmitglieder abgeholt hätten. Drei seiner Besatzung wurden ebenfalls im Raum Kallnach aufgefunden. Zwei von ihnen waren verletzt. Flying Officer C. Nabarro hatte sich ein Bein gebrochen, als er mit nicht komplett geööfnete Fallschrim auf dem Acker aufschlug. Sergeant D. Murphy wies eine Schussverletzung auf. Ein weiterer wurde bei Ridau aufgegriffen. Als die Militärpolizei F/Lt Walter Blott später am Tag mit einem Auto abholten, sass bereits Sgt Gordon Gill auf dem Rücksitz. Im Bezirks-Spital Aarberg trafen sie in der Folge auf Sergeant D. Murphy und Flying Officer C. Nabarro.

Golaten - Lancaster Mk.I, W.4355, code LS°A, XV Squadron_2

Bezirks-Spital Aarberg 1944

F/Lt Walter Blott wurde zur Untersuchung seines Rückens und Arms hospitalisiert. Nach dem Besuch von Wing Commander RD Jones, stellvertretender Luftattaché der britischen Gesandtschaft in der Schweiz, wurde F/Lt Walter Blott in das Gurten Kulm Hotel bei Köniz gebracht, welches zu dieser Zeit hauptsächlich von internierten amerikanischen Flugbesatzungen bewohnt war.

Ein paar Tage später trafen im selben Hotel auch Sgt Gordon Gill und zwei weitere Mitglieder seiner Crew, Sergeant GR Mattock und Sergeant TW Forster ein. Zur Crew stiess zusätzlich Sgt Kenneth Reece, der einzige Überlebende der Lancaster Mk.III, JB.474, code DX°F, 57 Squadron, welche in der selben Nacht bei Saignelégier abgestürzt war.

Golaten - Lancaster Mk.I, W.4355, code LS°A, XV Squadron_1

Hotel Gurten Kulm 1945

Nach etwa drei Wochen im Hotel Gurten Kulm wurden die RAF-Flieger und die Amerikaner nach Adelboden verlegt. Am 6. Mai wurde F/Lt Walter Blott nach Bern gebracht und erhielt einen neuen Pass und Zivilkleidung, bevor er im Austausch mit deutschen Piloten nach England zurückgeführt werden konnte. In den frühen Morgenstunden des 13. Mai wurden er mit sechs weiteren Mitgliedern der RAF (Flying Officer Nabarro, Sergeant Murphy, Sergeant Forster, Sergeant Mattlock, Wing Commander Jones, Sergeant Ruth, Petty Officer Smith, Flying Officer Medcalfe), sowie Sgt Gordon Gill und W/O Robert Peter der Lancaster Mk. III, ND.759, code TL°R, 35 PPF Squadron, welche bei Steckborn auf dem Bodensee notlandete, von einem Schweizer Kurier und einem Schweizer Militärpolizisten nach Basel eskortiert.

Die neun Flieger und der Kurier reisten in der zweiten Klasse und verliessen die Schweiz mit der Bahn. Als sie die Grenze nach Deutschland überquerten, wurden sie aufgefordert, die Jalousien herunterzulassen. An der ersten Station nach der Grenze bestieg ein deutscher Offizier in Begleitung eines Dolmetschers den Waggon. Es wurde ihnen mitgeteilt, dass sie eine sichere Passage erhalten würden und von ihnen erwartet würde, dass sie sich gut benehmen würden. Über Freiburg gelangten sie nach Baden-Baden und bestiegen nach einem kurzen Zwischenstopp am späten 13. Mai den Wien-Paris-Express, in dem sie erste Klasse reisten konnten. In Paris wurden sie von einem deutschen Offizier und einem Zivildolmetscher empfangen, der ihnen erzählte, dass er an der Universität Cambridge gewesen sei und dass er am Vortag mit dem berühmten Autor PG Wodehouse zu Mittag gegessen habe. Er sagte der Gruppe auch, wahrscheinlich nur um zu sehen, welche Auswirkungen dies haben würde, dass sie nicht nach England, sondern nach Japan zurückgebracht würden. F/Lt Walter Blott sagte ihm, dass das egal sei, da sie sowieso irgendwann dort landen würden. Anschliessend wurden die Flieger mit einem hervorragenden Fünf-Gänge-Mittagessen verwöhnt.

Squadron Number: 15 Records of Events_1

Records der 15 Squdron vom 15. März 1944 mit der Lancaster Mk.I, W.4355 und den im Laufe der folgenden Tagen eingetroffenen Infos, dass die vermissten Besatzungsmitglieder in der Schweiz interniert wurden. Quelle www.nationalarchives.gov.uk

Bombennacht in Stuttgart:

Durch Abwehrmassnahmen der Deutschen Verteidiger und Abweichungen vom eigentlichen Zielgebiet Stuttgart bei den Bombenangriffen am 2. März 1944, liess sich beim schweren Hauptangriff vom 15. bis 16. März 1944 ein taktischer Plan nicht ausschliessen. Dies ist insbesondere darauf zurückzuführen, dass zur gleichen Zeit auch die benachbarten Orte Ober- und Unteraichen, Leinfelden, Echterdingen, Musberg, Schönaich und Waldenbuch gezielt bombardiert wurden. Laut den Informationen des damaligen Polizeipräsidiums Stuttgart soll der Abschuss eines sogenannten "Markierers" über Vaihingen dazu beigetragen haben, dass das Zentrum des Angriffs vom Stadtzentrum Stuttgarts nach Südwesten verlagert wurde.

Der Himmel über Stuttgart war stark bewölkt und bis zum Zeitpunkt des Angriffs hatte sich eine geschlossene Wolkendecke gebildet. Um 2310 wurde Fliegeralarm ausgelöst und zeitgleich eröffneten die Flugabwehrkanonen aus dem Flakgürtel um Stuttgart das Feuer. Der Flakgürtel um Stuttgart unterstand der Flakbrigade 20, welche zu dieser Zeit über 15 Schwere Batterien, 7 mittlere/leichte Batterien und 1 Nebelkompanie verfügte. Der Angriff erfolgte um 2310 bis 0013 Uhr. Dabe wurden 88 Menschen getötet und 203 Verwundet. 

RAF Verluste:

Die Royal Air Force verlor in der Nacht rund 50 Bomber, davon 29 Lancaster Mk. I und III, 18 Halifax sowie 2 Stirling und eine Mosquito Mk. II.


Wireless Oprtr: Sgt Gordon Gill:

Während wir uns auf die Recherche und die Spurensuche der Ereignisse konzentrierten, erreichte uns eine Kontaktaufnahme von Malvom Gill, dem Sohn des Navigators. Er bot uns grosszügig Informationen und Fotos seines Vaters für unsere Untersuchungen an.

Sgt Gordon Gill_1Sgt Gordon Gill_2Sgt Gordon Gill_3

Wireless Oprtr: Sgt Gordon Gill 1943 / 1944 - Fotos freundlicherweise von Malcom Gill zu Verfügung gestellt. 

 


 

- Gefallen

↔ - Im Rahmen eines Kriegsgefangenenaustausches  zurück nach England

∏ - In der Schweiz interniert

15. März 1944 22:40 / Saignelégier

© by Patrick Schlenker 2011

 

 

Lancaster Mk.III, JB.474, code DX°F, 57 Squadron

 

Pilot: P/O Samuel Atcheson 

Flight Engineer: Sgt Brian Thomas 

Navigator: P/O Anthony Mc Call 

Bomb Aimer: F/Sgt Jack Greenhalgh 

Wireless Oprtr: Sgt Frank Weaver 

Rear Gunner: Sgt James Naylor 

Mid-upper Gunner: Sgt Kenneth Reece

 

Lancaster 57 Sq.

 

Gegen 23:00 Uhr überflog eine britische Lancaster der 57. Bomber Squadron die Schweizer Grenze nördlich von Pruntrut (Porrentruy), nachdem sie über französischem Gebiet in ein Gefecht mit einem deutschen Nachtjäger verwickelt worden war. Die Crew um Pilot Officer Samuel Atcheson gehörte zu einem Bomberverband von von 617 Lancaster-Bombern und 230 Halifax-Bombern, die auf dem Weg nach Stuttgart und weiteren Zielen in Frankreich und Italien waren. Die Besatzung, die um 18:57 Uhr von ihrem Flugplatz in East Kirby in Lincolnshire abgehoben hatte, war drei Monate zuvor an der sogenannten "Battle of Berlin" beteiligt gewesen. Dazu kamen Angriffe auf die Städte Leipzig, Stettin, Braunschweig, Stuttgart, Augsburg und Schweinfurt. Insgesamt 19 Einsätze durch eisige Winternächte.

Ihr Route führte über die Normandie, durch dicke Wolken und eisige Winde. Die Mosquitos der 506. Squadron geleiteten die Bomber südöstlich, nahe der Schweizer Grenze vorbei über die Vogesen, an Belfort vorbei und dann mit nordöstlichem Kurs nach Stuttgart. Samuel Atchesons Bomber war traditionell mit einem Cookie (Luftmine) bestückt, sowie einigen 500-kg-Bomben und grossen Mengen an unterschiedlich grossen Brandbomben.

Einige der britischen Bomber flogen auf dem Weg nach Stuttgart auch über Schweizer Gebiet. Die Schweizer Flababteilung bei Frauenfeld, die mit 7,5 cm Luftabwehrgeschützen ausgerüstet war, schoss auf mehrere einfliegende Bomber. Im Scheinwerferlicht der Suchscheinwerfer konnten zwei Fallschirme beobachtet werden, die jedoch auf deutschem Boden niedergingen. Ein weiterer tieffliegender, unidentifizierter Bomber, der rote Leuchtkugeln abschoss, wurde von 20-mm-Flabkanonen unter Feuer genommen. Im Verlauf der Nacht gab es eine ganze Fülle von Luftraumverletzungen in der ganzen Schweiz, darunter Meldungen aus Basel, Le Locle, Brig und dem Tessin.

Kurze Zeit, nachdem Navigator McCall durchgegeben hatte, dass sie sich südöstlich von Belfort, an der Grenze zu Deutschland, befänden, wurde ihre Lancaster von einer BF 110 des Nachtjagdgeschwaders 6 angegriffen. Die BF 110, ausgerüstet mit einer sogenannten "schrägen Musik", die für den Angreifer den Vorteil hatte, unbemerkt unter die feindlichen Bomber zu fliegen, um diese dann abzuschiessen, ohne selbst beschossen zu werden, landete mehrere Treffer. Die getroffene Maschine fing sofort Feuer und flog wie ein brennender Meteor durch den Nachthimmel. Sofort füllte sich die Flugzeughülle mit Rauch. Die rechten Triebwerke brannten, und Atcheson konnte kaum die Kontrolle über seine Lancaster behalten.

Im nordwestlichen Gebiet von Coeuve, etwa 8 Kilometer nördlich von Pruntrut gelegen, warf die Besatzung fünf Sprengbomben in einen Wald ab. Der 2000-kg-Cookie explodierte zwischen Epiquerez und Essertfallon, was einen riesigen Krater hinterliess und eine Stromleitung zerstörte. Bei Epiquerez und Soubey, beide 5 bzw. 6 Kilometer südlich von Pruntrut gelegen, fielen 200 Brandbomben, die nicht explodierten. Möglicherweise versuchte der Pilot mithilfe von Leuchtkugeln, die an Fallschirmen zu Boden schwebten, einen Landeplatz zu finden.

Der neunzehnjährige Mid-up Gunner Reece sprang sofort nach dem Befehl, den Bomber zu verlassen, aus dem brennenden Flugzeug ab. Er konnte aus seiner Position relativ leicht die Tür erreichen. Obwohl von Flammen und Rauch umgeben, schnappte er sich seinen Fallschirm, hakte ihn an seinem Geschirr ein und sprang in einer Höhe von rund 1.500 Metern in die kalte, dunkle Nacht hinaus. Er landete mit seinem Fallschirm in einem Schneehaufen. Reece war zu dieser Zeit der Meinung, er wäre in Deutschland. Ohne Stiefel, die er beim Absprung verloren hatte, folgte er der Bahnstrecke Saignelégier - Glovelier, an der er etwa vier Stunden später gefunden wurde.

Die brennende Lancaster flog weiter über die Gemeinde Les Enfers. Rear Gunner Sgt James Naylor schaffte es ebenfalls noch aus der Maschine heraus. Er wurde jedoch tot neben dem abgestürzten Bomber gefunden. Sein Fallschirm hatte sich nach dem Öffnen im Seitenleitwerk verfangen. 30 Sekunden nachdem Reece abgesprungen war, schlug der Bomber zwischen Saignelégier und Tramelan, 250 Meter neben einem Bauernhof, auf einem Schneefeld an der Theure auf und explodierte. Trümmerteile bohrten sich bis zu 3 Meter in den Boden.

Die sterblichen Überreste der Besatzung wurden am 21. März 1944 in Vevey beerdigt.

Anmerkung:

P/O Samuel Cunningham ATCHESON (161591), Royal Air Force Volunteer Reserve. P/O Samuel Atcheson hatte eine grosse Anzahl von Einsätzen absolviert, darunter 12 Angriffe auf Berlin. Er hat zu jeder Zeit aussergewöhnliche Hingabe zum Dienst gezeigt, und sein Beispiel an Mut und Entschlossenheit hat grossen Lob erhalten. Im Februar 1944 führte er eine Lancaster, das zum Angriff auf Leipzig bestimmt war. Kurz nah dem Start erkannte er den defekten  Luftgeschwindigkeitsmesser. Dies hinderte ihn jedoch nicht daran, seine Mission fortzusetzen den Angriff auszuführen.

André Hasler mit Trümmern der Lancaster

M. André Hasler auf der Grand-Rue in Tramelan mit Trümmern und Überresten eines Merlin Motors der  Lancaster Mk.III, JB.474, code DX°F

Die Fotos wurden freundlicherweise von Herr Jean-Daniel Nicolet zur Verfügung gestellt. © www.retrotrame.ch

Tramelan, Grand-Rue

 


Vevey (St. Martins) Cemetery

Pilot: P/O Samuel Atcheson  -  Flight Engineer: Sgt Brian Thomas  -  Navigator: P/O Anthony Mc Call 

Samuel AtchesonBrian ThomasAnthony McCall

Bomb Aimer: F/Sgt Jack Greenhalgh  -  Wireless Oprtr: Sgt Frank Weaver  -  Rear Gunner: Sgt James Naylor 

Jack GreenhalgFrank WeaverJames Nayler


- Gefallen

↔ - Im Rahmen eines Kriegsgefangenenaustausches  zurück nach England

∏ - In der Schweiz interniert

 

26. Februar 1944 01:07 / Sihlsee

© by Patrick Schlenker

 

Lancaster Mk.III, ND.595, code HW°V, 100 Squadron

 

Pilot: P/O George J.A. Smith 

Flight Engineer: Sgt George Beevers 

Navigator: P/O Basil T. Medcalf 

Wireless Oprtr: F/Sgt Eric Hiley 

Mid-upper Gunner: Sgt Arthur Truscott 

Rear Gunner: F/Sgt Ronald Carr 

Bomb

Aimer: F/O Herbert J. Benson 

Als die Schweizer Soldaten die Briten mit den Worten "Schweiz!" über den Standort orientierten, strahlten alle überglücklich. Abgesehen von einigen kleineren Schürfungen sind alle Männer unverwundet und wohlauf. Beim Sihlsee sind P/O George J.A. Smith, P/O Basil T. Medcalf und F/Sgt Eric Hiley niedergegangen; der Pilot, von Beruf Polizist, ist 28 Jahre alt, das älteste Besatzungsmitglied, verheiratet und Vater mehrerer Kinder. Der Fliegerleutnant ist 22 Jahre alt und übt im Zivilleben den Beruf eines Versicherungsagenten aus. Alle sind typische Engländer mit gutem sportlichen Aussehen. Keiner von ihnen spricht Deutsch, nur der Pilot versteht ein wenig Französisch. 

Die Lancaster Mk.III, ND.595, Code HW°V, gehörte ursprünglich zu einem Verband von 594 Bombern, die die MAN-Werke in Augsburg als Ziel hatten. 461 Lancaster-Bomber, 123 Halifax-Bomber und 10 Mosquito-Bomber brachte das Bomber Command in die Luft. Als Teil der "Big Week" (20.2.44 - 25.2.44), bei der amerikanische und britische Bomber mit 6000 Bombern und 3670 Begleitjägern planmässig die deutsche Industrie und Rüstungswerke zerstören sollten, sollte der Angriff auf Augsburg in zwei Wellen erfolgen. Um ca. 22:00 Uhr erfolgte die erste Angriffswelle mit 248 Lancaster-Bombern. Etwa drei Stunden später die zweite Welle mit weiteren 130 Lancastern und 115 Halifaxes. In der sogenannten Bombernacht warfen US- und britische Bomber 250.000 Stabbrandbomben, 45.000 Phosphorkanister, 12.000 Flüssigkeitsbomben und 240 Sprengbomben vor allem über der Altstadt von Augsburg ab.

730 Menschen verloren während dieses Angriffs ihr Leben, und 13.335 wurden verletzt. 2920 Häuser wurden zerstört und weitere 5000 Gebäude wurden beschädigt. Zudem erwiesen sich die Löscharbeiten als äusserst schwierig, da wegen der tiefen Temperaturen von -18°C viele Hydranten sowie der Fluss Lech zugefroren waren.

Die in Grimsby, Lincolnshire, stationierte 100 Squadron war mit Lancastern Mk. I und III ausgerüstet. Pilot Officer George J.A. Smith und seine Crew mussten im Vorfeld der Operation auf ihre Lancaster mit der Kennzeichnung HV°T verzichten, da an dieser Maschine eines der Triebwerke ausgewechselt werden musste. So übernahm man die Lancaster HW°V. Da die Maschine ihrer Auslieferung bei der 625 Squadron dienen sollte, aber kurz darauf an die 100 Sq. weitergegeben wurde, behielt diese die schon angebrachte Bezeichnung HW°V. Smiths Besatzung hatte bis zu diesem Einsatz schon an zwölf Operationen teilgenommen. Darunter waren sie schon 7 Mal über Berlin im Einsatz.

Während des Anflugs auf Augsburg wurde die Lancaster über Freiburg von einer Flakgranate getroffen. Eine der vier Motoren versagte daraufhin, ein Teil der Steuerfläche wurde weggerissen und Feuer brach aus. Zudem wurde auch der Bombenschütze, Flying Officer Benson, in der Bugkanzel schwer verletzt. Da Smith den Bomber kaum noch unter Kontrolle hatte, stiegen die sieben Besatzungsmitglieder einer nach dem anderen aus. Benson wurde mithilfe seiner Kameraden aus dem Bomber befördert. Obschon er den Fallschirm noch öffnen konnte, verstarb Benson noch in derselben Nacht an seinen schweren Verletzungen infolge hoher Blutverluste und Unterkühlung. In der Nacht wurde im Gebiet des Sihlsees bis zu -26°C gemessen. Seine Leiche wurde erst am 29. Februar 1944 von Wanderern entdeckt, hängend in einer Tanne. Er wurde wie alle anderen britischen Gefallenen in der Schweiz auf dem Friedhof in Vevey im Beisein seiner Besatzungskameraden beigesetzt.

Der Rest der Besatzung wurde interniert und noch 1944 gegen in der Schweiz internierte Deutsche ausgetauscht. 

Smith und seiner Crew waren in dieser Nacht nicht der einzige Verlust der RAF. Weitere 16 Maschinen wurden abgeschossen und vier gingen durch Kollisionen verloren.


Absturz fremder Flieger - Tatsachenbericht vom Liechtensteiner Vaterland vom 1. März 1944

Eine Stunde nach Mitternacht vom Freitag auf den Samstag flog plötzlich ein einzelnes Flugzeug von Nordosten her in das Tal des Sihlsees ein. Nachdem es Einsiedeln im Tiefflug passiert hatte, brummte es seeaufwärts und kreiste dann zwischen den umliegenden Bergen. Über dem See lag eine dicke Nebelschicht. Das unheimliche, heftige Brummen, das je länger desto näher kam, schreckte die Leute aus dem Schlaf auf. Von einigen erhöhten Positionen aus, die über dem ausgedehnten Nebelmeer lagen, konnten Leute mit blossem Auge beobachten, wie ein Flugzeug, das dreimal nacheinander eine Leuchtrakete in den Himmel schoss, sich mehr und mehr dem Erdboden bedrohlich näherte und schliesslich etwa fünfzig bis hundert Meter über dem vollständig zugefrorenen und schneebedeckten See mit einer ungeheuren Detonation wie eine Riesenrakete explodierte. Wenige Sekundenbruchteile lang war die ganze Gegend taghell beleuchtet, und der Explosionsprozess glich einem einzigartigen Seenachtsfest, bei dem sich ein märchenhafter rötlicher Sprühregen auf die Eisdecke ergoss. Personen, die sich im Freien aufhielten, glaubten im ersten Augenblick, von dem gewaltigen Luftzug hinweggefegt und von der Explosion unmittelbar erfasst zu werden.

Unmittelbar nach dem ohrenbetäubenden Klang leiteten die zuständigen Militärbehörden in Verbindung mit der alarmierten Ortswehr die ersten Suchaktionen ein. Skipatrouillen machten sich unverzüglich in allen Richtungen auf den Weg, kreuz und quer über Land und See, in die weisse, kalte Nacht hinaus. Anfänglich war weit und breit keine Spur zu finden, bis dann einzelne Patrouillenläufer von Zeit zu Zeit auf dem das Eis bedeckenden Schneefeld verdächtige Einschläge bemerkten. Als sich die Nebeldecke allmählich hob, sah man ungefähr in der Mitte des Sees einen grossen dunklen Fleck, der sich bei Tagesanbruch als die eigentliche Absturzstelle erwies.

Im Umkreis von 300 bis 400 Metern lagen zerfetzte und vollständig zertrümmerte Apparateteile umher; nur wenige Teilstücke waren noch ganz. Aus der Ferne betrachtet schien die Absturzstelle am Morgen wie eine einzige grosse Öllache.

Die Darstellung der englischen Flieger: Bei der abgestürzten Maschine handelt es sich um einen viermotorigen „Lancaster“-Typ, der am Freitagabend im geschlossenen Verband bereits im Anflug über Frankreich von Flakgeschossen beschädigt worden war. Das Flugzeug setzte die Fahrt fort, bis sich die Besatzung angesichts der grossen Maschinendefekte über dem Zürcher Oberland entschliessen musste, den Bomber dem Schicksal zu überlassen. In Intervallen von zwei Minuten sprangen sämtliche Flieger nach und nach ab, zwei Mann bereits in der Umgebung von Bäretswil und Hinwil, die am Samstag dort festgenommen wurden. Der Pilot lenkte seine Maschine in westlicher Richtung über den Obersee hinweg, zu den Schwyzerbergen. Bei Altendorf war unterdessen ein weiterer Mann niedergegangen. Einige Minuten nach 1 Uhr brummte die Maschine über dem Sihlsee, wo die drei letzten noch an Bord Verbliebenen sich durch Fallschirmabsprung retteten. Zwei Minuten darauf explodierte das Flugzeug, das übrigens noch die gesamte Bombenlast mit sich führte. Einer der im Sihlseegebiet abgesprungenen Engländer landete bei Wilerzell, andere im Tannenwald unmittelbar oberhalb von Euthal, und der Chefpilot, der das Flugzeug als letzter verliess, kam hart beim südlichen Viadukt auf den Boden.

Der bei Wilerzell niedergegangene Mann stand bei seiner Festnahme in blossen Socken auf seinem seidenen Fallschirm; seine pelzgefütterten Filzstiefel hatte er während des Absprungs verloren. Sämtliche Flieger trugen heizbare Kleidung.

 

 


Vevey (St. Martins) Cemetery

Bomb Aimer: F/O Herbert J. Benson 

 Herbert Benson


 

- Gefallen

↔ - Im Rahmen eines Kriegsgefangenenaustausches  zurück nach England

∏ - In der Schweiz interniert