28. April 1944 01:23 / Alp Gräppelen
© by Patrick Schlenker 2012
Lancaster Mk.I, LL.750, code SR°P, 101 Squadron
Pilot: W/O Bertram Noble †
Navigator: F/O John Burton †
Wireless Oprtr: Sgt William Anderson †
Mid-upper Gunner: P/O Oscar Albrecht †
Rear Gunner: Sgt Maurice Smith †
Special Operator: Sgt. Francis Bathmaker †
Flight Engineer: Sgt Ronald Bridges ∏
Bomb Aimer: F/O Hubert Prowse ∏
Um 21:35 starteten von verschiedenen Airfields in England 322 Lancaster-Bomber, sowie ein Mosquito-Bomber auf, um die deutschen Panzer-Getriebe und Motorenwerke in Friedrichshafen zu bombardieren.
Der Angriff war ein grosses Wagnis, denn Friedrichshafen war nicht nur weit, sondern auch im Bereich der Deutschen Nachtjäger.
Der grosse Bomberverband erreichte das Ziel wie vorgegeben ohne grössere Zwischenfälle und begann mit dem Bombardement. Kaum hatten die ersten Bomber ihre Last abgeworfen, tauchten die deutschen Nachtjäger auf. Im hellen Mondlicht waren die schwerfälligen Lancaster-Bomber ein leichtes Ziel. 18 Maschinen wurden in der Folge abgeschossen.
Trotzdem wertete das Bomber Command den Angriff als Erfolg. Mehr als 1200 Tonnen Bomben wurden auf Fabriken und Stadt abgeworfen. Es war nach Aussagen deutscher Ingenieure nach dem Krieg, der verheerendste Angriff auf Panzerproduktionsanlagen während des ganzen Krieges.
67% der Stadt, resp. 656 Häuser werden beim Angriff zerstört und 421 schwer Beschädigt. 136 Menschen sterben und 375 werden verletzt.
Friedrichshafen in der Nacht vom 27./28. April 1944 - Foto NZZ 1. Mai 1944
Die Lancaster LL.750, code SR°P der 101 Squadron war eine von zweien Bombern der 101 Squadron, welche bei diesem Angriff verloren gingen.
Kurz nach dem Bombenabwurf wurde der Bomber von einer ME110, welche von Gerhard Friedrich vom 1. Nachtjäger Geschwader 6 geflogen wurde, in ca. 6300 Meter Höhe unter Feuer genommen. Nachdem die Besatzung es geschafft hatte sich in den Schweizer Luftraum zu retten, wurden die Maschine von der Schweizer Flab beschossen. Ob der Flabbeschuss oder die Treffer von Friedrich zum Absturz geführt hatte, lässt sich nicht mehr zweifelsfrei klären.
Kurz vor dem Absturz begann der Lancaster-Bomber zu brennen und explodierte in der Folge. Die Überreste landeten schliesslich auf einem Weidehang, nördlich vom Gräppelersee. Von den 7 Besatzungsmitgliedern überlebten nur Sgt Ronald Bridges und Bomb Aimer F/O Hubert Prowse. Letzterer wurde verletzt auf einer Tanne sitzend entdeckt. Bridges, ebenfalls verletzt in einem Alpstall. Beide wurden in der Schweiz interniert. Die restlichen Besatzungsmitglieder konnten nur noch tot in und ums das Frack geborgen werden.
Vevey (St. Martins) Cemetery
Pilot: W/O Bertram Noble † - Navigator: F/O John Burton † - Wireless Oprtr: Sgt William Anderson †
Mid-upper Gunner: P/O Oscar Albrecht † - Rear Gunner: Sgt Maurice Smith † - Sp. Operator: Sgt. Francis Bathmaker †
↔ - Im Rahmen eines Kriegsgefangenenaustausches zurück nach England
∏ - In der Schweiz interniert